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Inhouse-Marketing – Effizienzgewinn oder Qualitätsverlust? Ein Blick unter die Haube.

Immer mehr Unternehmen verlagern die Kommunikation ins eigene Haus und setzen auf KI-Tools. Studien belegen den Trend: Laut einer WFA-Umfrage verfügen heute etwa zwei Drittel der großen Marken über eine interne Agentur, 70 % haben bereits auch strategische Kompetenzen inhouse. In den USA ist der Wandel besonders deutlich: Hatten 2008 nur 48 % der Werbetreibenden eine Inhouse-Agentur, sind es heute knapp 78 %. Antrieb sind vor allem Kostenvorteile, Tempo und enges Markenverständnis. So nennen ~83 % Effizienzgewinne, 76 % schnellere Prozesse und 59 % bessere Markenkenntnis als Hauptmotivation.

Doch dieser Effizienz-Boom hat Schattenseiten: Inhouse-Teams arbeiten zwar „die Marke im Blut“ und sparen Kosten, laufen aber leicht in Betriebsblindheit. Wie Experten warnen, fehlt ihnen oft der externe Blick – Kreative „schmoren sonst im eigenen Saft“. 

Schwachstellen entlang der Customer Journey

Tatsächlich zeigt sich: Wo interne Units und KI ungebremst Inhalte produzieren, leidet mitunter die Markendifferenzierung. An vielen Touchpoints wirkt die Kommunikation platt oder beliebig. Folgende Symptome treten häufig auf:

  1. Owned Media (Website, Blog): Erwartet werden fundierte, markante Inhalte. Oft wiederholen sich aber Klischees. Viele Firmen-Websites wirken austauschbar, weil sie keine individuelle Tonalität haben. KI-generierte Texte können hier die Tiefe rauben und nur noch „korrekte, aber blutleere Textbausteine“ liefern. Zwar informieren sie, doch Berührungs- und Überraschungsmomente fehlen – ein Bewusstsein für die eigene Markenpersönlichkeit geht verloren.
  2. Social Media: Hier zählt Authentizität. “Human Touch” ist gefragt, nicht nur Content-Massenware. Automatisch erstellte Posts („Einheits-Tweets“) werden schnell ignoriert. Offenbart man KI-Einsatz (z.B. AI-Label auf Instagram), schwinden Likes und Vertrauen sofort. Ein unspezifischer Social-Feed ohne erkennbaren Stil führt zu Abnutzung: Nutzer scrollen weiter, und peinliche Pannen (falsche Übersetzungen, plumpe Antworten) werden hart kritisiert.
  3. E-Mail/CRM: Auch im Direct Marketing klaffen Anspruch und Wirkung auseinander. Trotz Big Data und KI fühlen sich ~60 % der Empfänger personalisierte Mailings nicht relevant an. Häufig liegt’s daran, dass nur Basis-Daten (Name, Kaufhistorie) verknüpft werden, die Inhalte aber weiterhin „eintönig“ klingen. KI kann zwar variantreiche Entwürfe produzieren, doch ohne emphatische Redaktion bleibt das Ergebnis hohl und führt in Newslettern direkt zu Abmeldungen.
  4. Werbung (Ads/Kampagnen): Auch bei bezahlter Media fallen Qualitätseinbußen auf. Großkampagnen klassischer Agenturen zeichnen sich oft durch kreative Kniffe, Humor oder Emotionen aus – AI-generierte Anzeigen dagegen spielen meist auf Nummer Sicher und kombinieren Bekanntes konservativ neu. Das sehen Konsumenten: Neurowissenschaftliche Tests ergaben, dass AI-Anzeigen häufiger als „langweilig, nervig und verwirrend“ wahrgenommen werden, und sie bleiben schlechter im Gedächtnis haften. In der Konsequenz verpufft die Wirkung – und die mühsam aufgebaute Markenpositionierung wird untergraben. Besonders an kritischen Conversion-Momenten (z.B. Produktseiten) kann sterile Automatisierung unmittelbar Umsätze kosten.

Externe Kreativpartner: Perspektive und Leidenschaft

Externe Agenturen punkten gerade dort, wo interne Teams an Grenzen stoßen: Sie bringen einen „frischen Blick von außen“ auf die Marke, viel Erfahrung aus anderen Branchen und ein tiefes Spezialwissen pro Disziplin. 50 % der Inhouse-Leiter geben an, externen Beratern genau diesen Impuls des „außen“ wegen den Vorzug zu geben. Agenturen fungieren als sparringspartner für Ideen: Sie dürfen „groß und laut denken“ und haben kreative Freiräume, ganz neue Konzepte vorzuschlagen. Inhouse-Teams hingegen tendieren zum Tagesgeschäft und den sicheren Lösungen, da sie interne Stakeholder berücksichtigen müssen.

Außerdem verfügen Agenturen über Skaleneffekte und personelle Breite: Sie beschäftigen Top-Talente vom Creative Director bis zum Data Scientist und können für große Projekte flexibel exzellente Ressourcen ausspielen. Das ist besonders wertvoll bei aufwendigen Produktionen, internationalen Kampagnen oder spezialisierten Disziplinen wie VR, komplexem Mediaeinkauf oder datengetriebener Content-Optimierung. Zusammengefasst: Agenturen liefern nicht unbedingt „bessere“ Qualität im Sinn einer höheren Wertung, aber sie ergänzen Inhouse-Teams durch Kreativität, Innovationsgeist und Spezialistenwissen. Die meisten Unternehmen setzen daher auf das Nebeneinander beider Modelle: Inhouse sorgt für Markenintimität und Schnelligkeit, während Agenturen gezielt frischen Input und kreative Höchstleistung beisteuern.

 

KI im Blick: Turbo ja – Tücke beachten

KI-Tools sind aktuell in aller Munde und können Content rasch skalieren. Doch Vorsicht ist geboten: Unreflektiert erzeugte KI-Texte führen leicht zum Einheitsbrei. Tatsächlich zeigt sich, dass generative Modelle (wie GPT) Mittelmaß tendieren: Ohne menschliches Feintuning entsteht „glatte, formell korrekte, aber generische“ Kommunikation. So erzeugen KI-Systeme binnen Sekunden mehrere Textvarianten – und ohne kritische Redaktion laufen Marken schnell Gefahr, inhaltlich austauschbar zu klingen. Experten warnen vor „Worthülsen und inhaltsleeren Phrasen“: Wird nur Durchschnitt vorgegeben, kommt nur Durchschnitt heraus. Die Versuchung, Geschwindigkeit mit Substanz zu verwechseln, ist groß. Das Resultat: Newsletter, Social-Posts oder Produkttexte klingen „wie aus demselben Baukasten, glatt poliert, aber ohne Charakter“.

Nichtsdestotrotz sollte KI nicht verteufelt werden. Richtig eingesetzt kann sie Routineaufgaben entlasten, Varianten liefern und Personalisierung unterstützen. KI ist ein Werkzeug, kein Selbstzweck. Klickpark empfiehlt: Menschen müssen KI füttern und kontrollieren – nur so bekommt die Maschine ein Marken-Profil. Wo klare Markenparameter vorgegeben werden, kann KI helfen, diese konsequent anzuwenden. Im Kern gilt weiterhin: Wenn ein Team nur auf Komplexität und Daten setzt, ohne kreative Steuerung, bleibt die Kommunikation hohl. Auch Analysten bekräftigen, dass KI vor allem dazu dienen sollte, Menschen im kreativen Prozess zu unterstützen, nicht zu ersetzen.

Authentizität und Vertrauen nicht aufs Spiel setzen

Wie kommt die optimierte Inhouse-/KI-Kommunikation beim Publikum an? Auch hier zeigen Studien Herausforderungen. Werden User entdecken, dass ein Beitrag „nur auf Knopfdruck“ von einer Maschine kam, reagieren sie oft ablehnend. Experimentelle Untersuchungen belegen: Bekunden Marken offen, dass Posts per generativer KI erstellt wurden, verschlechtert sich die Markenwahrnehmung. Die Nutzer fühlen sich „hinters Licht geführt“ – nach dem Motto „Ach, da hat sich gar kein Mensch Mühe gegeben“. Entsprechend verleiht die Offenlegung von AI-Einsatz einem Post seltener Likes und Vertrauen. Ein Effekt: Die Marke wirkt plötzlich weniger authentisch. NielsenIQ fand, dass KI-basierte Ads unbewusst als „künstlich“ enttarnt werden und im Test häufig schlechter abschnitten als klassische Spots. Konsumenten bewerteten KI-Werbung als langweiliger und weniger einprägsam – ein Warnsignal, denn Werbung soll im Gedächtnis haften. Kurz: In der Flut generischer Botschaften wird Authentizität zur höchsten Währung. Glaubwürdigkeit und Originalität zahlen unmittelbar auf das Markenvertrauen ein. Wenn alle mit denselben Tools austauschbare Texte erzeugen, sind es am Ende die Marken mit echter Handschrift, die herausragen.

Handlungsempfehlungen: Inhouse, Agentur und KI klug kombinieren

Brainstorming-Meeting: KI kann viel beschleunigen – aber der kreative Antrieb muss vom Menschen kommen. Klickpark rät daher zu folgenden Vorgehensweisen:

  1. Markenidentität schärfen: Legen Sie klar definierte Sprach- und Tonalitäts-Guidelines fest, die über Buzzwords hinausgehen. KI liefert lediglich Rohtexte – die Marke aber braucht ein Profil. Füttern Sie Ihre Systeme deshalb mit Ihren Markenwerten und -merkmalen. Eine gute Tonalitätsarchitektur (Werte, Stil, Tabus etc.) stellt sicher, dass KI-Outputs markenkonsistent statt beliebig werden.
  2. Human-in-the-Loop: Setzen Sie KI nur als Assistent ein, nie als Ersatz für das kritische menschliche Brainstorming. Studien zeigen, dass negative Effekte auf Authentizität kaum spürbar sind, wenn der Mensch den Inhalt final überarbeitet. Lassen Sie KI Entwürfe und Ideen liefern (Texte, Bildkonzepte, Personalisierungsvorschläge), entscheiden Sie aber selbst endgültig, was live geht. Kommunizieren Sie offen, dass KI nur unterstützt (z.B. „Unsere KI hilft unseren Textern – nicht umgekehrt“). Ehrlichkeit bewahrt Vertrauen: Nutzer verzeihen KI-Unterstützung eher, wenn das Herzblut der Menschen erkennbar bleibt.
  3. Klare KI-Regeln und Schulung: Verankern Sie verbindliche Richtlinien: Was darf KI generieren, was nicht? Wo braucht es menschliche Freigabe? Wer stellt sicher, dass Fakten und Quellen stimmen? Noch nutzen viele Teams KI-Tools einfach nach Gutdünken (26 % setzen sie sogar heimlich ein). Schaffen Sie Klarheit durch Trainings: Ihre Mitarbeiter sollten lernen, kreative Prompts zu formulieren, typische Fehler zu erkennen und Muster für qualitativ hochwertige KI-Nutzung zu entwickeln. Fördern Sie eine Kultur, in der KI-Erfolge geteilt und Fehlschläge offen besprochen werden – das nimmt Angst und steigert Kompetenz. Nur so wird KI ein Teil der Team-Expertise und nicht ein unkontrollierbarer „Black Box“-Zaubertrank.
  4. Qualitätskontrolle sicherstellen: Verschicken Sie niemals KI-Outputs ungeprüft. Die Verlockung, ChatGPT-Antworten einfach 1:1 zu übernehmen, ist fatal. Etablieren Sie einen Workflow, in dem jeder KI-generierte Beitrag durch einen Redakteur oder Fachexperten geht. Prüfen Sie Ton, Fakten und Relevanz: Klingt der Text nach echter Marke? Bietet er echten Mehrwert oder nur oberflächliches Blabla? Solche Prüfungen kosten zwar Zeit, bewahren aber vor peinlichen Ausrutschern und austauschbarer Massenware. Und falls doch mal etwas schiefgeht: Korrigieren Sie transparent und schnell – das schafft Vertrauen.
  5. Regelmäßige externe Kreativimpulse: Gönnen Sie Ihrer Marke immer wieder einen „Frischzellenkur“ von außen. Ziehen Sie etwa für strategisch wichtige Projekte bewusst Agentur- oder Beraterexpertise hinzu. Aber auch branchenübergreifende Benchmarks, Kreativ-Wettbewerbe oder Konferenzen sind wertvoll, um neue Ideen zu tanken. Holen Sie sich alle paar Jahre ein externes Marken-Audit oder kreative Sparkonto: Agenturen können Betriebsblindheit aufdecken und mit unkonventionellen Inspirationen aufwarten. Sehen Sie Agenturen nicht als Konkurrenten, sondern als kreative Partner, die Sie punktuell gezielt für Spezialwissen und neue Impulse einsetzen.
  6. Outcome statt Output messen: Richten Sie Ihr Reporting konsequent auf Wirkung aus. Interne Marketing-Teams neigen dazu, Erfolge an Produktionszahlen, Deadlines und Budget einzuschätzen. Wichtiger ist jedoch, was tatsächlich beim Kunden ankommt. Etablieren Sie Qualitäts-KPIs wie Engagement-Raten, Conversion oder Brand Lift. Fortgeschrittene Inhouse-Abteilungen messen sich inzwischen wie klassische Agenturen an Business-Ergebnissen. Nur so erkennen Sie früh, wenn viel Content generiert wird, dieser aber ins Leere läuft. Dann können Sie gegensteuern – sei es durch Strategieanpassung oder eben doch mehr externe Kreativpower.

Teamarbeit und externe Impulse: Nutzen Sie das Beste aus beiden Welten. Die Erfolgsformel ist ein „Dream Team“ aus internem Know-how, externer Kreativität und gezieltem KI-Einsatz. Studien zeigen: 66 % der Inhouse-Teams wollen künftig sogar noch mehr Aufgaben selbst erledigen – allerdings für ganz bestimmte Themen und mit dem nötigen Fachsupport. Externe Experten werden in Zukunft vor allem für Spezialwissen (60 %) und kreative Anregungen (50 %) hinzugezogen. Das verhindert kreative Erschöpfung intern und sichert frischen Output. Am Ende gilt: KI ist kein Ersatz für kreative Menschen, sondern ein Verstärker. Nur wer Mensch und Maschine gemeinsam und klug einsetzt, sorgt dafür, dass am Ende die Marke als Gewinner dasteht – mit Effizienz und einem unverwechselbaren, mutigen Auftritt.

Bei welchem Projekt können wir Sie unterstützen?

Klickpark als erfahrener Digitaldienstleister übernimmt den gesamten Weg zur Automatisierung: Wir konzipieren den Redaktionsplan, definieren Themencluster und Zielvorgaben. Unsere Experten entwickeln maßgeschneiderte KI-Prompts und KI-Workflows, um branchenspezifische Anforderungen (Sprache, Compliance, Tonalität) abzubilden. Technisch binden wir alle Komponenten zusammen. Von der Anbindung der SEO-Tools (KWFinder, Ahrefs, SEMrush etc.) bis zur Integration in Ihr CMS (z.B. Contentful, Sanity) und Publishing-System. Wir konfigurieren Automatisierungsplattformen (oder eigene Pipelines) für die Agenten-Orchestrierung und stellen so die Datenflüsse zwischen Recherche, Redaktion und Veröffentlichung sicher. Dabei setzen wir auf bewährte Templates und bestmögliche Scripting-Praxis im Prompt-Engineering.

Nach dem Go-Live schulen wir Ihre Redakteur:innen in der Rolle als „System-Architekten“: Sie lernen, wie man die Agenten überwacht, Qualitätsschleifen einbaut und das System anhand von KPIs justiert. So stellen wir sicher, dass Ihre Plattform-Strategie von Anfang an von den Automatisierungsvorteilen profitiert.

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